Die Wirbelsäule wird über zwei wichtige Muskelgruppen in ihrer Form gehalten. Zum einen gibt es die oberflächig liegenden langen Muskeln. Diese nennen sich die globalen Beweger. Zum anderen findet man noch die Tiefenmuskulatur im Rücken. Sie liegt, wie der Name schon sagt, eher in der Tiefe, sehr gelenksnah und besteht aus vielen kurzen Muskeln. Die kleinen und feinen Rückenmuskeln der tiefsten Schicht liegen direkt an der Wirbelsäule und sorgen dafür, dass die Wirbelkörper wie ein gut funktionierendes Zahnrad ineinander greifen – sie garantieren die notwendige Stabilität.
Das Besondere an diesen Muskeln ist, dass sie sich vor der eigentlichen Bewegung anspannen und die Wirbelsegmente stabilisieren. Selbst wenn man nur den Arm anheben will, bereiten sie den Körper auf die Bewegung vor.
Die Tiefenmuskulatur lässt sich nicht willentlich anspannen, sondern reagiert rein reflektorisch. Menschen mit Rückenbeschwerden haben oft eine schlecht ausgebildete Tiefenmuskulatur, eine einseitig stärker ausgeprägte Muskulatur (siehe Rechts- und Linkshänder) oder sind einfach verspannt (verhärtete Muskeln). Herrscht ein Ungleichgewicht zwischen funktionell gegenüberliegenden Muskelgruppen, wirkt sich diese muskuläre Dysbalance auf die gesamte Haltung des Körpers aus. Dies hat zur Folge, dass die Wirbelsäule bei allen Drehbewegungen instabil wird, da „geschwächte“ Muskeln die Wirbelkörper nicht mehr ausreichend stabilisieren – so entstehen dann in der Folge Rückenschmerzen und es kommt zu Blockaden in der Wirbelsäule, die weitere Symptome auslösen können.